Das Fach Politikwissenschaft, das in der Oberstufe als Grund- und Leistungskurs angeboten wird, vertieft die im Fach Sozialkunde in der Mittelstufe entwickelten Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Die Lernenden entwickeln ihre kritische Urteilsfähigkeit zu politischen und gesellschaftlichen Prozessen anhand interessanter und aktueller Themen weiter. Um das Leben in einer Demokratie mitgestalten zu können, benötigen Schülerinnen und Schüler Fähigkeiten, gesellschaftliche Fragen und Probleme zu verstehen und zu beurteilen. Sie in der Entwicklung ihrer politischen Mündigkeit zu unterstützen, ist Aufgabe des Faches Politikwissenschaft, das den Schülerinnen und Schülern Einblicke in verschiedene politische, soziologische und wirtschaftliche Themenbereiche bietet.
Die Schülerinnen und Schüler üben demokratische Handlungs- und Kommunikationsweisen im Sinne sozialer und interkultureller Kompetenz, um gesellschaftliche und politische Konflikte kompromissorientiert und kooperativ zu lösen. Dafür bilden die Menschen- und Grundrechte den normativen Rahmen. Sie sind wesentlicher Teil der Werteerziehung und Menschenrechtsbildung der politischen Bildung in der Schule. Zentrales Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler zur Loyalität der Demokratie gegenüber zu motivieren und sie zu ermutigen, für eine demokratische Kultur einzutreten.
Schwerpunkte
Im Politikunterricht steht an unserer Schule ebenso wie im Sozialkundeunterricht die Selbsttätigkeit und Aktivität der Schülerinnen und Schüler im Zentrum. Anhand aktueller politischer und gesellschaftlicher Probleme entwickeln diese ihre methodischen Kompetenzen im Umgang mit verschiedenen Medien weiter und bilden sich fundierte Urteile, die auch zu aktivem Einbringen in den politischen Entscheidungsprozess herausfordern können.
Durch simulative Unterrichtsformen wie Podiumsdiskussionen, Pro-Kontra-Debatten oder Planspielen erfahren die Schülerinnen und Schüler die Perspektiven beteiligter Akteure und lernen, Konflikte gewaltfrei auszutragen und Lösungsansätze kritisch zu reflektieren. Besuche verschiedenster außerschulischer Lernorte, wie z.B. des Bundestages, aber auch in persönlichen Gesprächen und Interviews mit Politikern gehören zum festen Bestandteil des Politikunterrichts, so dass die Schülerinnen und Schüler vor Ort die Möglichkeit haben, ihre im Unterricht erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen zu vertiefen und anschauliche Einblicke in politische Entscheidungsprozesse zu erhalten.
Eine Auswahl verschiedener Aktivitäten ist im Bereich „Politische Bildung“ dargestellt.
Unser Fachraum für die Oberstufe ist ausgestattet mit einem modernen Smartboard, so dass sich neben dem schnellen Einsatz digitaler Statistiken, Grafiken, Bilder und Karikaturen im Unterricht auch viele weitere Möglichkeiten bieten, um modernen und anschaulichen Politikunterricht in der Praxis umzusetzen.
Besondere Lernangebote
Im Rahmen der Diskussionsreihe „Kant trifft“ werden halbjährlich bekannte Politiker (Fotos rechts) aus unterschiedlichen Parteien eingeladen. Unsere Schüler sollen diese Möglichkeit nutzen, um Politik „hautnah“ aus verschiedenen Blickwinkeln zu erfahren und dabei im Rahmen der Diskussionsrunden erlernen, unterschiedliche Themenfelder zu problematisieren und kontrovers zu betrachten.
Exkursionen zu politischen Institutionen und Veranstaltungen gehören zum festen Bestandteil des Unterrichts.
Insbesondere für das Fach Politikwissenschaft bietet sich in Berlin ein bundes- und regionalpolitischer Zugang wie in sonst keiner anderen deutschen Stadt.
So werden regelmäßig folgende Orte und Veranstaltungen besucht:
– Bundestag (mit Besuch einer Plenarsitzung und Führung)
– Bundesrat
– Infomobil des Deutschen Bundestags
– politische Talkshows wie „Maybrit Illner“
– verschiedene politische Veranstaltungen (u.a. Reden, Festakte, lokale Politiktermine in Spandau)
Planspiele und Simulationen nehmen einen hohen Stellenwert ein, um komplexe Zusammenhänge politischer Handlungen handlungsorientiert zu verstehen und ein notwendiges Institutionsverständnis zu fördern.
So werden u.a. folgende Planspiele durchgeführt:
– Planspiel Parteiengründung (schulintern)
– Planspiel Bundestag: „Parlamentarische Demokratie spielerisch erfahren“
– Planspiel Bundesrat
Die Juniorwahl ist ein Projekt zur politischen Bildung in Schulen, an dem auch das Kant-Gymnasium teilnimmt. In einem real simulierten Wahlakt sollen die Schüler in die Lage versetzt werden, auch unter 18 Jahren an einer Bundestagswahl teilzunehmen.
Nach einer unterrichtlichen Vorbereitung im Unterricht zu den Themen „Demokratie und Wahlen“ werden die Schüler parallel zu Bundestagswahlen in die Wahlkabine des Kant-Gymnasiums gebeten, um ihre Stimme abzugeben.
Bisherige Politikerinnen und Politiker am Kant-Gymnasium: